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Wort zur Woche | 26.4.2020

Wort zur Woche am 2. Sonntag nach Ostern, 26. April 2020

„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;
Denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen ein Leben lang

und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“
Psalm 23

Wo bist du, großer Menschenhüter?
Das Tal wird mir lang und länger.
Angst vor dem Morgen bedroht viele Gemüter,
deren Weg nicht nur lang, auch immer enger.

Wände wachsen über Nacht empor,
versperren mir die Sicht auf mein Morgen.
Was hat das Schicksal noch mit mir vor?
Wie groß werden sie noch, die Sorgen?

Und ob, fast trotzig setzt ein Fuß sich vor den andern.
Die Sonne bricht mit Macht hinterm Felsen hervor,
überstrahlt mein einsames Wandern.
Sorglos zwitschern zahllose Vogel im Chor.

Von Furcht muss wohl dennoch die Rede sein,
auch wenn ich versuche, sie zu verstecken.
Wer fängt mir ein Stückchen Hoffnung ein?
Wer schafft es, den Mut neu zu wecken?

Zu leicht wär´s zu sagen:
Sieh doch, unser Gott macht das schon alles.
Auf all deine Fragen gibt er eine Antwort.
Und im Falle eines Falles kennt er immer deinen Standort.

Das mag schon sein,
doch meine Augen fangen sein Wirken oft nicht ein.
Ich bin ratlos, mein Mut bleibt ein Gernegroß.
Wo bleibt der große Menschenhüter bloß?

Stecken und Stab soll er mit sich führen.
Da können sich ruhig meine Ängste rühren.
Da soll die Welt mal versuchen,
sie zu schüren.

Ich ahne, er wird sie nicht verschwinden lassen,
aber wenn ich ihm vertraue,
wird er meine Hand fassen
und schon; mein Auge schaue, da ist sie, die grüne Aue.

Da ist sie, die Quelle, da ist sie, die gangbare Straße.
Atme auf, meine Seele, fühle das Licht auf deinem Gesicht
Tritt hervor aus dem Tor und lass die vier Säulen deiner Sorgen:
Angst, Furcht, Zweifel und Kleinmut einfach hinter dir und schon beginnt ein neuer Morgen.

Schau dich um, sieh die Welt mit den Augen des Hirten.
Er will dich täglich neu bewirten.
Sogar im Angesicht derer, die dir Böses wollen, wird der Tisch gedeckt.
Wenn das nicht neue Kräfte weckt und dich zeigen lässt, was in dir steckt.

Ihre Pastorin Ulrike Dietrich

24. April 2020 | Allgemein
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